Erschwindelter Sieg

Von Redaktion · · 2000/07

Peru

Dass Alberto Fujimori den zweiten Wahldurchgang am 28. Mai nicht mit legalen Mitteln für sich entscheiden könnte, sahen wir voraus (s. Artikel im SWM 6/00, S.18/19) – doch dass die internationale Staatengemeinschaft entgegen vorherigen Ankündigungen das schamlose Betrugsmanöver des Präsidenten tolerieren würde, hatten wir für unwahrscheinlich gehalten.

Nachdem Fujimori die von der OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) und Oppositionskandidat Toledo geforderte Verschiebung des Wahlganges abgelehnt hatte, trat sein Gegenspieler und voraussichtlicher Wahlgewinner aus Protest zurück.

Auf der eine Woche später in Kanada stattfindenden Jahreskonferenz verabschiedete die OAS bloß eine Erklärung, sie werde eine hochrangige Delegation nach Lima entsenden, deren Aufgabe es sei, die „demokratischen Institutionen Perus zu stärken“. Eine so harmlose Erklärung, dass sie sogar der peruanische Außenminister unterschrieb – und Fujimori in Lima triumphierte.

Oppositionsführer Alejandro Toledo reist inzwischen durch ganz Peru und ruft für den 26. Juli zu Massenkundgebungen auf, um den Beginn von Fujimoris dritter Amtszeit am 28. Juli, dem peruanischen Nationalfeiertag, zu verhindern.

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